Unsere französischen Tierschutzkatzen kommen entweder aus der staatlichen Tötungsstation oder direkt von der Straße in das private Tierheim Refuge SPA de Poitiers.

Abgabetiere aus Privathaushalten sind in verschwindend geringer Unterzahl.

 

Dies führt dazu, dass das Alter der Katzen durch Tierärzte geschätzt werden muss und man es auch nur als groben Richtwert ansehen kann, da ein verwahrloster Allgemeinzustand oder etwas schlechtere Zähne die Ärzte schonmal dazu verleiten, eine Katze älter zu schätzen, als sie eigentlich ist.

Dennoch müssen wir sagen, dass die Altersangaben in der überwiegenden Mehrheit wirklich gut getroffen sind und die französischen Tierärzte sehr geübt im Schätzen des Alters sind.

Die meisten Katzen sind bei Aufnahme ins Tierheim in einem mehr oder minder desolaten Zustand: ausgehungerte, leidende, verwahrloste und kranke Tiere sind die Regel.

Die Vorgehensweise ist so, dass sie erst einmal für ca. 3 Wochen auf die Krankenstation / Quarantäne kommen, wo sie untersucht, gepflegt, gepäppelt, kastriert, geimpft (Katzenseuche, Katzenschnupfen & Chlamydien) und auf FIV und FELV (Leukose) getestet werden. Im Zuge dessen werden sie auch gechipt und tätowiert.

Nachdem evtl. vorliegende ansteckende Krankheiten behandelt wurden, teilweise notwendige OP's oder ähnliches erfolgt sind und die Quarantänezeit ohne besondere Auffälligkeiten abgesessen wurde, können die Katzen in eines der Außengehege und somit in die Gruppenhaltung mit ihren Artgenossen umziehen.

Leukose-positive Katzen nehmen wir nicht in die Vermittlung, sie werden vor Ort in einer speziellen sozialen Einrichtung für straffällig gewordene Jugendliche aufgenommen und können dort auf Lebzeit in Gruppen unter anderen Leukose-positiven Artgenossen ein sicheres Leben führen.
Dieses Projekt halten wir für sehr lobens- und nachahmenswert, denn Leukose ist KEIN Todesurteil, die Katzen können noch lange Jahre ein sehr glückliches und beschwerdefreies Leben führen, wenn gewisse Spielregeln dabei beachtet werden.

FIV-positive Katzen gehen ganz normal in die Vermittlung.
Sie leben im Tierheim in einem separaten Bereich von den FIV-negativen Katzen getrennt.
Es spricht aber absolut nichts dagegen, sozialverträgliche FIV-positive Katzen zu FIV-negativen Artgenossen zu vermitteln, da FIV nur über Blut und Geschlechtsverkehr übertragen werden kann (nicht wie Leukose über Tröpfcheninfektion) und sowohl blutige Revierkämpfe als auch Geschlechtsverkehr bei kastrierten Tieren ausgeschlossen sind.
(mehr dazu lesen Sie in der Rubrik "Informationen zu Katzenkrankheiten)


Wir weisen ausdrücklichst darauf hin, dass über unsere Katzen in den überwiegenden Fällen keine Infos zur Vorgeschichte gegeben werden können und nicht bekannt ist, wie sie vorher gelebt haben.

Wir können genaue Infos zu ihrer Sozialverträglichkeit mit Artgenossen, Menschen und auf Wunsch auch mit Hunden geben, aber wir können ausdrücklich keine "Garantien" für ihre Gesundheit geben, Infos zu ggf. Krankheiten in früheren Lebensjahren geben oder Prognosen gesundheitlicher Art für die Zukunft machen.

Alle Gesundheitsprobleme, die während des Aufenthalts im Tierheim bekannt geworden sind und/oder behandelt wurden, geben wir nach bestem Wissen und Gewissen an.

Wir erhalten täglich neue Informationen und können jederzeit Rücksprache mit unseren französischen Kolleginnen und Kollegen halten.

Man muss sich aber darüber bewusst sein, dass eine Katze ein Lebewesen ist, wie Du & ich und dass auch wir Übermorgen plötzlich an Krebs erkranken könnten, einen Unfall haben könnten oder urplötzlich hohes Fieber bekommen könnten...

Wenn man diese Gegebenheiten nicht bereit ist, anzunehmen und mit Herz & Verstand darauf einzugehen, dann sollte man bei aller Liebe, die Anschaffung eines Stofftieres der eines Lebewesens vorziehen... ;-)

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass...

... unsere Katzen durchaus absolut kerngesund, gepflegt, zutraulich und fröhlich hier in Deutschland bei Ihnen eintreffen können

... unsere Katzen aber ebenso einen Schnupfen, eine Augenentzündung, Durchfall, Ohrmilben, Ohrentzündungen, struppiges Fell oder (teilweise gravierende) Zahnprobleme mitbringen können, für deren Behandlung in Deutschland dann Sie, als neue Katzeneltern verantwortlich sind.

... viele Katzen traumatisiert sind und ihre Vergangenheit erst einmal in Ruhe bewältigen müssen.

Viele stecken die Erlebnisse auf den Straßen Frankreichs, in staatlichen Tötungen und im hektischen und stressigen Umfeld des Tierheims nicht so einfach weg und können sich erst langsam wieder aklimatisieren.

Überlegen Sie bitte in Ruhe, ob sie unter allen genannten Prämissen bereit sind, einer oder mehrerer unserer Katzen ein Zuhause auf Lebzeit zu geben und sie mit Herz & Verstand auf dem Weg in ein besseres, sicheres und lebenswertes Leben zu begleiten.

Es gibt keine hoffnungslosen Fälle, wir alle können dies aus eigener, jahrelanger Erfahrung beteuern und das größte Geschenk ist es, wenn das Kätzchen, dessen Leben man gerettet hat und welches man mit ganzem Herzen in die eigene Familie aufgenommen hat, irgendwann beginnt Fortschritte zu machen, sich einzuleben und den neuen "Eltern" Vertrauen entgegen zu bringen... sei es nach wenigen Stunden, wenigen Tagen, einigen Wochen, einigen Monaten oder mitunter auch Jahren... JEDE Katze begreift irgendwann, dass sie angekommen ist, wenn man sie liebevoll willkommen heißt und viel Geduld und Verständnis für das kleine Seelchen aufbringt... ♥